Kunstrasen -quo vadis: die Diskussion zu Mikroplastik

Kunstrasen -quo vadis: die Diskussion zu Mikroplastik

Wieso braucht es überhaupt Kunstrasen ?


Ganzjährig bespielbar (witterungsunabhängiger als Naturrasen)
Hohe Nutzungsstunden möglich
Der Spielbetrieb und Fußballverband nimmt (zu) wenig Rücksicht auf jahreszeitliche Wetterbedingungen.

Mikroplastik und Hintergrund der Diskussion


Mikroplastik wird: Absichtlich in Produkten verwendet werden, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen.
Teilchengröße > 1 nm < 5 mm


Verbotsantrag für Mikroplastik wegen Umwelt-und Meeresbelastung
Verbot würde Inverkehrbringen von Kunststoffgranulattreffen.(ECHA)
Betrifft vorwiegend die bisherigen verfüllten Kunstrasensysteme.
Bei primären Mikroplastik handelt es sich um Mikroplastik,
welches entweder bei der Herstellung eines Produktes oder während der Nutzung freigesetzt wird. Die Studie Bertling errechnete Emissionen von zirka 3.15 Tonnen pro Kunststoffrasenplatz (Groß Spielfeld) und Jahr (Bertling, 2019). Dieser Wert wurde anhand von Verbrauchsmengen des Kunststoffgranulats abgeschätzt, mit dem durch Abtragung über Schuhe der Spieler sowie Wind und Regen verloren gegangenes Material ersetzt wird.

Austrag von Mikroplastik aus Feldern und Quellen von Mikroplastik

Reduktion Mikroplastik:
Pflegeoptimierung, bauliche Maßnahmen ( Filter-und Rinnensysteme, etc.)
Alternative Füllstoffe ( Teilverfüllung mit Sand, Kork, natürliche Granulate)
Vermeidung von Mikroplastik fängt vordem Bau bereits an:

Wichtig ist bei der Entscheidung, welcher Sportbelag gewählt wird, die Erhebung der geplanten Nutzungsstunden/Jahr.

Auf einem bodennah gebauten Naturrasen kann < 500 h/Jahr trainiert werden.
Bei der Drainschichtbauweise (Naturrasen) nach DIN sind es bereits <900 h/ Jahr.
Ein Kunstrasen kann über 1.300 bis 1.600 h Spielbetrieb/Jahr aufnehmen.
Der Ruf nach Kunstrasen kommt sehr schnell. Oftmals müsste jedoch aufgrund der geringen Nutzungsstunden kein Kunstrasen gebaut werden.
Bislang wurde noch wenig über Entstehung von Mikroplastik in unverfüllten Kunstrasen gesprochen. (Abrieb der Kunststofffasern, Belastung, Einbau, Rückbau)

Alternative: Unverfüllter Kunstrasen ?

Unverfüllte Kunstrasen erfüllen sämtliche sportfunktionellen Anforderungen der Verbände.

Bild sportisca.ch

Alternative: Naturrasen ?


Der Naturrasen hat viele Vorteile für die Umwelt. Sauerstoffproduzent, Kühlende Wirkung, Staubbindend, und vieles mehr.
Jedoch kann die Frage nach dem umweltfreundlichsten Rasensportfeld nur beantwortet werden, wenn die Nutzungsintensität am Standort bekannt ist.

Fazit / Zusammenfassung


Allgemein lässt sich festhalten, dass Fussballspielen auf einem oft genutzten Fussballplatz tiefere Umweltauswirkungen hat als auf einem Fussballplatz, welcher wenig benutzt wird, unabhängig vom System.


Bei den Kunststoffrasen hat ein unverfüllter Rasen stets deutlich geringere Umweltauswirkungen als ein verfüllter, da für diese Bauweise kein Füllmaterial benötigt wird.
Der wichtigste Faktor für die Umweltauswirkungen ist jedoch die jährliche Nutzungszeit. Kunststoff- und Hybridrasen können im Vergleich zu Naturrasen wesentlich länger bespielt werden pro Jahr. (Nur durch die Nutzungsstunden lässt sich eine Bauweise auch «günstiger» rechnen, ROI).
Bei optimaler Auslastung haben Kunststoffrasensportfelder deutlich geringere Umweltauswirkungen pro Nutzungsstunde. Die jährliche Nutzungszeit ist jedoch nicht nur abhängig vom Rasensportfeld, sondern auch von der vorhandenen Infrastruktur.
Ersatz der vorhandenen verfüllten Kunstrasen mit unverfüllten Systemen, am Ende des Lebenszyklus. Bei Verschleisserscheinungen den Ersatz planen.

Wir beraten Sie bereits über die notwendigen Schritte bei der Planung oder Sanierung von Kunstrasen.

Sportrasen GmbH, Schachenweg 4, 8908 Hedingen

Zustandsanalysen von bestehenden Kunstrasen: https://sportrasen.ch/rasenlabor/

Feldtest und EN Test Kunstrasen: Institut für Sportbodenprüfung GmbH, Adligenswil CH in Zusammenarbeit mit Hans-Jörg Kolitzus Eschenz https://sportbodenpruefung.ch/

PAK-Gehalt in Gummigranulaten

PAK-Gehalt in Gummigranulaten

Mit 10. August 2022 senkt die Europäische Kommission den erlaubten Anteil von Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffen (PAK) in Gummigranulaten von 100 mg/kg bzw. 1.000 mg/kg auf 20 mg/kg.

Dies hat vor allem einen Einfluss auf die verfüllten Kunstrasen Systeme. Wir sind spezialisiert auf die Planung und Projektierung und helfen Ihnen bei der Umwandlung von einem verfüllten Kunstrasen zu einem unverfüllten Kunstrasen-System.